Multimedia-Konzept der IGS Linden

Seit den Anfängen in den 80er-Jahren haben wir an der IGS Hannover-Linden unser multimediales Konzept stetig weiterentwickelt. Daraus haben sich folgende Grundbausteine entwickelt:

Die IGS Hannover-Linden

Unsere Schule umfasst die Sekundarstufen I und II. Die Sek. I hat 6 Jahrgänge mit jeweils 6-8 Gruppen, zusammen etwa 1200 Schüler. Die Sek. II hat 3 Jahrgänge mit zusammen etwa 300 Schülern.

Die Bausteine unseres Konzepts

PC-Grundbildung für alle

"Informationstechnische Grundbildung" für alle SchülerInnen der Schule in Klasse 7 (seit 1997),
zukünftig bereits früher: Klasse 5
sowie in Klasse 11 der Sek.II (seit dem Schuljahr 1999/2000).

Über einen Zeitraum von etwa 5-6 Wochen mit je 2 Wochenstunden werden (bei gleichzeitiger Anwesenheit des Klassenlehrers) der Umgang mit dem PC und Grundtechniken von Betriebssystem und Textverarbeitung geübt. Der Erwerb des "PC-Führerscheins" berechtigt die Schüler dann zur Nutzung der Rechner im neuen PC-Arbeitsraum der Sek.I. sowie der Rechercherechner in der Schulbibliothek. Auf diesem Weg erhalten alle Schüler der Schule (und ganz nebenbei auch ihre Lehrer) ein Minimum an informationstechnischer und multimedialer Bildung, so dass die Fachlehrer in den Jahrgängen 8-10 immer wieder die Möglichkeit haben, einzelne Schüler mit Aufträgen im PC-Arbeitsraum zu betrauen, um dort bestimmte Arbeiten am Rechner anzufertigen.

Problem: Die zur Verfügung stehenden 4 Lehrerwochenstunden reichen nicht, um eine vernünftige Grundlagenbildung zu erreichen.
Sinnvoll wäre ein Halbjahreskurs bei einer Kursstärke von maximal 15 Schülern. Dazu bedürfte es aber einer Zuweisung von 12 Lehrerwochenstunden von Seiten des MK in Form eines PC-Bildungszuschlages.

Differenzierungsangebot PC-Arbeitsraum

Binnendifferenzierung und zeitgemäße Lern- und Arbeitsmethoden im Fachunterricht
Angestrebt wird eine möglichst ganztägige Öffnung des PC-Arbeitsraums, auch zu den normalen Fachunterrichtsstunden im Vormittagsbereich. Die FachlehrerInnen können ihre SchülerInnen zur Erledigung von fachbezogenen Arbeiten, zur Nutzung von multimedialen Übungsprogrammen und zu Recherchen in den PC-Arbeitsraum schicken. Ursprünglich sollten sie dort durch Lehrkräfte betreut werden, die sowohl technische als auch fachliche Hilfestellung leisten können.

Problem: Eigentlich müssten Lehrkräfte zur PC-Raum-Betreuung eingesetzt werden, aber:
Aus welchem Stundenkontingent soll das finanziert werden?
Benötigt würden als PC-Bildungszuschlag 25 Lehrerwochenstunden.

Wer politisch multimediale Bildung und den Anschluss an die internationale Technologieentwicklung propagiert, muss nicht nur die nötige Hardware und Internetanschlüsse auf den Markt werfen, sondern auch die Lehrerstunden bereitstellen. Seit 1999 forderten wir deshalb an dieser Stelle (und durch diverse Initiativen) von der Landesregierung die nötige Personalversorgung. Da man mit Aktivitäten der alten und noch weniger der neuen Landesregierung rechnen kann, die der Aufgabe angemessenen wären, haben wir uns eine andere Lösung einfallen lassen.

Unsere Lösung: Seit 2001 übernehmen PC-kundige SchülerInnen des 9.-10- Jahrgangs als PC-Assistants diese Aufgabe und erreichen damit eine Öffnungsquote von täglich 3 bis 5 Stunden. Ein Angebot, das von SchülerInnen und LehrerInnen gern angenommen wird.

PC-Assistants

Schülerinnen und Schüler des 8.-10. Jahrgangs werden alljährlich zu PC-Assistants ausgebildet und übernehmen die Betreuung des PC-Arbeitsraumes sowohl zu den Öffnungszeiten des PC-Arbeitsraumes als auch bei gesonderter Anforderung durch Fachlehrer oder Klassen. Die PC-Assistants bieten fachkundliche Hilfe beim Umgang mit den PCs, der Nutzung der Programme, beim Drucken, Scannen oder beim Einsatz des Beamers oder anderer Medien.

Um ihren besonderen Job erfüllen zu können, verlassen die PC-Assistants ihren Klassenunterricht, bekommen aber von ihren Fachlehrern persönliche Aufgaben, damit sie auch in ihrem eigenen Unterricht nichts versäumen. Vorwiegend werden zu diesem Zweck Wochenplan-Stunden genutzt, so dass die PC-Assistants ihre Wochenplanaufgaben lediglich nebenbei im PC-Arbeitsraum erfüllen müssen. Es versteht sich von selbst, dass als PC-Assistants nur leistungsstarke Schülerinnen und Schüler in Frage kommen.

Mehr und mehr entwickelt sich die Selbstverwaltung der Binnendifferenzierungsstunden zu einem unter Schülern und Lehrern beliebten Angebot im Fachunterricht. Der Raum ist fast immer voll, so dass die Nutzung des PCs als Lernmedium immer mehr zur Selbstverständlichkeit geworden ist.

Wahlpflichtangebot 9.-10.Jg.

Das Fach Informatik für die Spezialisten wird in der Sek. I im Wahlpflichtbereich unterrichtet. Mit der Schulreform durch die neue Landesregierung wurde dieser Bereich leider sehr eingeschränkt. Durch die Reduktion auf einen Wahlpflichtbereich mit 4 Stunden, der auch die 2.Fremdsprache enthält, haben nur noch die schwächeren Schüler eine Wahlmöglichkeit für das Fach Informatik. Statt der früheren 3 Kurse (1x 4-stündig, 2 x 2-stündig) kommt oft nur mit Mühe ein 2-stündiger Kurs zustande.

Schwerpunkte der Informatikkurse sind: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, HTML, Programmieren (Visual Basic, JavaScript). Durch die allgemeine PC-Grundbildung können die Kurse inzwischen auf höherem Niveau beginnen.

Schwerpunktklasse "Multimediales Lernen"

Jährlich eine Profilklasse mit dem Schwerpunkt "Multimediales Lernen" als Wahl-Angebot für interessierte SchülerInnen (seit dem Schuljahr 1999/2000). In Klasse 5 erwerben alle SchülerInnen dieser Klasse ihre informations- und kommunikationstechnische Grundbildung (PC-Führerschein Stufe 1). In der Klasse stehen bis zu 5 Rechner mit Lern- und Übungsprogrammen, die für Übungszwecke zur Unterstützung des konventionellen Unterrichts und zur gezielten Förderung einzelner SchülerInnen benutzt werden.

In Klasse 7 erwerben diese SchülerInnen fortgeschrittene Stufen der informations- und kommunikationstechnischen Grundbildung (PC-Führerschein Stufe 2 und 3). Die SchülerInnen fertigen verstärkt Arbeiten (Texte, Referate, Grafiken, Musik etc.) auf dem Rechner an und erlernen die rechnergestütze Informationsbeschaffung (Internet, Multimedia-Nachschlagewerke, etc.).

Mittagsangebot "Internet-Café"

Seit 1.2.2000 ist ein PC-Arbeitsraum in den Mittagspausen geöffnet. Die Schüler werden dort durch eine PC-kundige Lehrkraft betreut. Schüler mit PC-Führerschein können Referate oder sonstige Arbeiten erledigen, Recherchen in Internet, multimedialen Lexika etc. durchführen, aber auch chatten, E-Mails schreiben oder kleine Spiele spielen.
Die Schüler können Kurzlehrgänge zum Erwerb ihres PC-Führerscheins (Stufe 1: Basiskenntnisse) und zur Erweiterung ihres PC-Führerscheins (Stufe 2: Officekenntnisse) belegen.

Die Schüler können sich Rat einholen für Probleme mit ihren eigenen PCs. Und vieles mehr .....

Zum Beispiel: PC-Werkstatt, ein starkes Team.

Lernen im Intranet

Es gibt ein umfangreiches schulinternes Intranet mit Informationen zu allen möglichen Schulbereichen und mit einem erweiterten Lernangebot.
In den Bereichen Textverarbeitung (Microsoft Word), Internetprogrammierung (HTML, JavaScript) und Visual Basic-Programmierung gibt es ein Übungsangebot und die nötigen Lernmaterialien im Intranet.

Die SchülerInnen erarbeiten sich den Stoff selbstständig aus dem Online-Lehrbuch mit Hilfe von formularbasierten Übungen. Parallel zur Bearbeitung der Übungen erstellen die SchülerInnen Produkte Ihrer Wahl, bei denen sie das Erlernte anwenden können. Zur Kontrolle der Lernergebnisse enthalten die Formulare Fragen, die nach jeder Stofferarbeitungsphase auszufüllen sind. Die Antworten werden mit Hilfe des Formulars in eine Datenbank im Intranet geschickt und können dort vom Fachlehrer eingesehen werden.

Dieses Lernkonzept wird im Wahlpflichtbereich Informatik eingesetzt, kann jedoch auch von anderen SchülerInnen während der Mittagsangebote oder zu Hause genutzt werden. Zu diesem Zweck ist das Intranet auch über das Internet zu erreichen.

Hier geht es zum Lernen-Bereich!

29.12.2000, revidiert am 8.11.2003 und am 1.5.2005

Text und Layout: Werner Nieporte