Schreiben von Code

 Im Code-Editor-Fenster schreiben Sie Visual Basic-Code für Ihre Anwendung. Code besteht aus Anweisungen der Programmiersprache, Konstanten und Deklarationen. Mit dem Code-Editor-Fenster können Sie beliebige Teile des Codes in Ihrer Anwendung schnell einsehen und bearbeiten.

So öffnen Sie das Code-Editor-Fenster

·     Doppelklicken Sie auf das Formular oder auf das Steuerelement, für das Sie Code schreiben möchten.

- oder -

·     Wählen Sie den Namen des Formulars oder des Moduls im Projekt-Explorer-Fenster aus, und klicken Sie auf die Schaltfläche Code anzeigen.

Abbildung 6 zeigt das Code-Editor-Fenster, das angezeigt wird, wenn Sie auf das Befehlsschaltfläche-Steuerelement doppelklicken, sowie die Ereignisse für diesen Befehl.

Abbildung 6   Das Code-Editor-Fenster 

 Das Code-Editor-Fenster enthält folgende Elemente:

·     Listenfeld Objekt - Zeigt den Namen des ausgewählten Objekts an. Klicken Sie auf den Pfeil rechts neben dem Listenfeld, um eine Liste aller Objekte des Formulars anzuzeigen.

·     Listenfeld Prozedur - Enthält eine Liste der Prozeduren oder Ereignisse für ein Objekt. Das Feld zeigt den Namen der ausgewählten Prozedur an (in diesem Fall Click). Klicken Sie auf den Pfeil rechts neben dem Feld, um alle Prozeduren für das Objekt anzuzeigen.

Erstellen von Ereignisprozeduren

Code in einer Visual Basic-Anwendung wird in kleinere Blöcke, sog. Prozeduren, aufgeteilt. Bestimmte Prozeduren mit der Bezeichnung Ereignisprozeduren (zum Beispiel diejenigen, die Sie hier erstellen) enthalten Code, der ausgeführt wird, wenn ein Ereignis eintritt (z.B. wenn ein Benutzer auf eine Schaltfläche klickt). Der Name einer Ereignisprozedur für ein Steuerelement setzt sich aus dem tatsächlichen Namen des Steuerelements (der in der Name-Eigenschaft angegeben ist), einem Unterstrich (_) und dem Namen des Ereignisses zusammen. Wenn zum Beispiel eine Befehlsschaltfläche mit dem Namen Command1 eine Ereignisprozedur aufrufen soll, sobald der Benutzer darauf klickt, verwenden Sie die Prozedur Command1_Click.

So erstellen Sie eine Ereignisprozedur

1     Wählen Sie im Listenfeld Objekt den Namen eines Objekts im aktiven Formular aus. (Das aktive Formular ist das Formular, das den Fokus hat).

Wählen Sie für dieses Beispiel die Befehlsschaltfläche Command1.

2     Wählen Sie im Listenfeld Prozedur den Namen eines Ereignisses für das ausgewählte Objekt aus.

Hier ist die Click-Prozedur bereits ausgewählt, da sie die Standardprozedur für eine Befehlsschaltfläche ist. Beachten Sie, dass im Code-Editor-Fenster bereits eine vorbereitete Schablone für die Ereignisprozedur angezeigt wird.

3     Geben Sie den folgenden Code zwischen den Anweisungen Sub und End Sub ein:

Text1.Text = "Hallo Welt!"

Die Ereignisprozedur sollte dann so aussehen:

Private Sub Command1_Click ()

   Text1.Text = "Hallo Welt!"

End Sub

Sie sehen, dass dieser Code hier lediglich die Text-Eigenschaft des Steuerelements "Text1" in "Hallo Welt!" ändert. Die Syntax für dieses Beispiel ist Objekt.Eigenschaft, wobei Text1 das Objekt und Text die Eigenschaft bezeichnet. Sie können mit dieser Syntax Eigenschaften beliebiger Formulare und Steuerelemente ändern, um während der Ausführung Ihrer Anwendung auf Ereignisse zu reagieren.

Ausführen der Anwendung

Klicken Sie im Menü Ausführen auf Starten (bzw. drücken Sie F5), oder klicken Sie auf die Schaltfläche Starten in der Symbolleiste, um die Anwendung zu starten. Wenn Sie während der Programmausführung auf die Befehlsschaltfläche klicken, die Sie im Formular erstellt haben, wird "Hallo Welt!" im Textfeld angezeigt.

Testen der Anwendung

Klicken Sie im Menü Testen auf Einzelschritt (bzw. drücken Sie F8). Jetzt wird das Programm schrittweise ausgeführt. Bewegt man den Mauszeiger über die Befehlszeile, so werden viele Werte von Eigenschaften der Steuerelemente oder Werte von Variablen automatisch angezeigt.

Kompilieren der Anwendung

Klicken Sie im Menü Datei auf Name.exe erstellen. Die so erzeugte Exe-Datei ist eine selbständig laufende Programmdatei, die zu ihrer Ausführung auf anderen Rechnern aber bestimmte Systemdateien (Dll- und Ocx-Dateien) benötigt.

Die Projektdateien von Visual Basic

VisualBasic-Programmprojekte bestehen grundsätzlich aus mehreren Dateien (Siehe auch im Anhang).

Projektdatei (Endung vbp): Hierin sind alle zum Projekt gehörenden Dateien mit ihren Pfaden verzeichnet. Ein Projekt kann mehrere Formulare und Module enthalten.

Formulardatei (Endung frm): Hierin sind die Steuerelemente des Formulars und der zugehörige Programmcode enthalten.

Moduldatei (Endung bas): Diese Datei enthält keine Formulare, sondern nur Programmcode, der von anderen Teilen des Projekts benötigt wird. Moduldateien müssen nicht im Projekt enthalten sein.

Binäre Dateien (Endung frx): Wenn in einem Formular Bilder enthalten sind, erstellt Visual Basic automatisch frx-Dateien zur Speicherung der Bilder. Diese Dateien brauchen nicht extra gespeichert werden.

Speichern der Projektdateien

Hat man ein neues Projekt erstellt, das noch nicht gespeichert wurde, so genügt das Klicken auf den Speichern-Button, um einen Dialog zum Speichern der Projektdatei und der Formulardateien aufzurufen. In diesem Dialog sind der Speicherort und ein aussagekräftiger Name für die Dateien anzugeben.

Auf keinen Fall die Endungen frm und vbp verwechseln, da das Projekt sonst nicht wieder geladen werden kann !

Hat man die Dateien eines vorhandenen Projekts aus verschiedenen Quellen geladen, so empfiehlt sich das separate Speichern der verschiedenen Dateien über das Menü Datei. Der Menübefehl "Projekt speichern" und "Projekt speichern unter..." speichert nur die Projektdatei (vbp). Der Menubefehl ".....frm speichern" und ".....frm speichern unter" speichert nur die Formulardatei (frm).